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bin ich 😉
Da dieser Blog sehr persönliche Inhalte hat, hoffe ich auf Verständnis, dass ich meine Daten aus gesundheitlichen Gründen nicht einfach öffentlich preisgebe.
Wer ein wichtiges Interesse an meinen Daten hat, kann mir gerne eine Email schicken.
Allerdings erwarte auch ich dann eine Offenlegung Ihrer Identität.
Meine Email Addy lautet:
Rapunzel@ptbs.blog
Trotzdem möchte ich niemanden ganz im Dunkeln über meine Person lassen.
Ich bin weiblich, mittleren Alters, ein erwachsenes Kind.
Ich habe eine sehr bewegte Kindheit gehabt, meine Oma war der Anker in meinem Leben, ich bin von ihr letztendlich mit 7 Jahren adoptiert worden.
Leider ist das aber auch kein Schutz für mich gewesen, bis ich 12 war, hatte ich noch einiges Unschönes auszustehen und litt deswegen unter diffusen Verhaltens- und Gefühlsstörungen und vielen Ängsten.
Schon da hatte ich mit Psychosomatik zu kämpfen.
Ständige Magenschmerzen, „Kreislaufprobleme“, Allergien, Asthma, Übelkeit bei Konflikten, Durchfall, Piepen im Ohr…
Ich bin freiwillig nach der 6. Klasse vom Gymnasium abgegangen, weil ich mich in dem Gebäude und den vielen wesentlich älteren Mitschülern absolut unwohl, gestresst und unsicher fühlte, machte meine mittlere Reife dann an der Realschule und im Anschluss eine Ausbildung zur Drogistin.
Ausbruch der akuten PTBS mit Panikattacken war 1993, eine simple Magenspiegelung mit Narkose, zwecks Ursachenforschung wegen meiner ständigen Magenschmerzen, war der Grund für meine Retraumatisierung…da war ich 24 Jahre jung.
Und ab dem Tag war mein Leben im Eimer.
Angst, Panik, Stress… diese lästigen Mistviecher begleiten mich seitdem rund um die Uhr. Bei der Arbeit, in der Freizeit…rund um die Uhr.
Die Schwangerschaft war ebenfalls von der PTBS überschattet und für mich sehr belastend. Das Muttersein hat mir aber sehr viel Kraft geschenkt und zum ersten Mal stand etwas anderes für mich mehr im Focus…mein Sohn…und die Ängste verlagerten sich mehr auf die Sicherheit und Gesundheit meines Kindes…
Dadurch war ich von mir abgelenkt und hatte eine lange stabile Phase, wo ich zwar ab und an Panikattacken bekam, aber mein Leben war erträglich.
Ich kaufte ein Haus, machte mich selbstständig und bin vollkommen in dem aufgegangen, was ich tat…Arbeiten, Kind, Haus, Tierschutz…
Und dann kam die dicke Rechnung…die Psychosomatik schlug 2006 wieder voll zu….schlimmer denn je…
Mein Hausarzt stellte mich vor die Wahl…meine Gesundheit oder all die Dinge, die mir grade ach so wichtig waren.
Ich habe mich für die Gesundheit entschieden…bzw. mein Körper hat für mich entschieden…nix ging mehr!
Haus weg, Selbstständigkeit weg, Leben wieder weg…
Insolvenz…
2007 starb dann meine Oma…sie hat all die Jahre mit uns gelebt…
Danach ging es richtig bergab, mir fehlte der Halt durch sie, sie hat mich bis zum Tode durchs Leben mitgetragen, die letzte Stütze war weg und ich fiel ins Bodenlose… ich wurde zusätzlich schwer depressiv.
Seit 2008 bin ich EU-Rentnerin und werde im Rahmen der Ambulanten Wohnbetreuung unterstützt, da Klinikaufenthalte mich nur weiter destabilisieren.
2011 verschlechterte es sich nochmals drastisch, als ich alleine auf einer Autobahn einen Panikanfall bekam und direkt in die Dissoziation rutschte.
Seitdem kann ich kein Auto mehr alleine fahren, benötige ständige Begleitung und die Angst, dass sowas wieder draussen passieren könnte, oder wenn ich alleine bin, bestimmt jetzt mein Leben.
Besondere Umstände ermöglichten es mir 2015, mir endlich selber einzugestehen, dass ich ein Opfer bin…ein Opfer, das zu spät dran ist für Anzeigen gegen die Täter… ein Opfer, dass jede Menge Spätfolgen durch den jahrelangen innerfamiliären sex. Missbrauch im Kindesalter hat…ein Opfer, dass nicht mehr schweigen muss…
Ein Opfer, dass zu ALL seinen körperlichen Symptomen stehen darf und sie endlich registrieren und die Verbindung zu der eigentlichen Ursache knüpfen darf.
Das ist ein sehr schmerzlicher Weg, den ich da gehe… es wird noch lange dauern, bis ich wirklich darüber reden kann, was alles passiert ist und wie ich das ertragen habe. Vielleicht aber auch nie, Dissoziationen schützen nunmal auch vor unerträglichen Gefühlen und halten Erinnerungen unter Verschluss.
Bei mir spricht überwiegend der Körper…und das lauter denn je…jetzt weiß ich, dass mein Körper mental unterhalb des Halses gar nicht richtig existiert…er ist taub, er lässt sich nicht richtig kontrollieren, er ist ein Fremdkörper, der nicht zu mir gehört und der auch wenig für mich tut…im Gegenteil. Ich konnte ihn noch nie pflegen oder richtig beachten…jetzt ergeben viele meiner Alltagsprobleme einen Sinn für mich.
Ich bin dadurch in dem GdB auf 90 G,B,RF und im Pflegegrad auf 3 abgerutscht oder „hochgestuft“…wie mans sehen möchte.
Und ich hoffe nicht auf Gesundung, sondern auf Nichtverschlechterung!
Mein Ende habe ich schon genau vor Augen…sollte mich nicht eine schwere Krankheit oder ein Unfall dahinraffen, werde ich an dem Tag aus dem Leben scheiden, wenn ich keinen Sinn mehr darin sehe, all diese miesen körperlichen und psychischen Qualen zu ertragen. Und nichts und niemand wird mich daran hindern. Und niemand wird die Schuld haben…denn die Schuldigen liegen schon lange unter der Erde.
Mitschuld hat allenfalls im abstrakten Sinn noch das System… der Staat und seine Handlanger, die Opfern wie mir nicht die Unterstützung zuteil werden lassen, die wir benötigen!
Um jeden Fitzel Hilfe muss gekämpft werden…und das am Rande des Existenzminimums!
Retraumatisierungen sind bei den ewigen Querelen um Geld und Unterstützung immer wieder das Zünglein an der Waage, was Instabilität fördert und den Gesundheitszustand verschlechtert.
Das ist die Schande und das Versagen dieses Sozialstaates, seiner Politiker und seiner Sachbearbeiter in den entsprechenden Ämtern! …und niemand von ihnen kann sagen, er hätte es nicht gewusst, wie mit Opfern und Kranken umgegangen wird. Die Sozialverbände und einschlägigen Vereine kämpfen täglich für eine Verbesserung dieser Umstände für Opfer schwerer Straftaten. (OEG/ Opferentschädigungsgesetz)
Wer mehr über mich persönlich und mein Leben wissen möchte, kann vieles unter der Kategorie Rapunzel hautnah nachlesen.
Eure Rapunzel
16. März 2016 at 22:10
Du bist echt mutig und stark! Hut ab!
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16. März 2016 at 22:36
Danke Christina….aber ich weiß nichtmal, wie „Mut“ ´buchstabiert wird.;-)
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24. März 2016 at 10:57
Macht nix;-) Du lebst dein Leben und machst das beste draus. Und nur darauf kommt es an! Schöne Ostern!
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25. Dezember 2017 at 21:28
… sehr viel Ähnliches (siehe andere Posts)… Erlebe auch gerade die letzten Monate meiner Insolvenz… 🙂
Alles geht vorüber, und irgendwann sind wir frei davon. Das ist gewiss.
Ganz lieben Gruß!
Lilly
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25. Dezember 2017 at 23:24
Mit der Insolvenz bin ich gottseidank schon durch…aber trotzdem werde ich immer noch „bestraft“ für meine Bauchlandung.
Ich bekomme dank der Schufa z.B. keine Finanzierungen…aber auch keine günstigeren Stromanbieter.
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26. Dezember 2017 at 10:51
Guten Morgen Rapunzel
Ja, drei Jahre Negativeintrag danach, weshalb auch immer. Tut mir leid, dass du dich noch nicht frei fühlen kannst.
Nehmen sich die Stromanbieter wirklich so viel, wenn man alles gegenrechnet?
Nimmt man die Jahre vor Verfahrenseröffnung dazu, die man vermutlich schon gestrauchelt war wie z.B. ich, werden es insgesamt locker mal zehn Jahre insgesamt „Bestrafung“. Typisch „deutsch“ …?
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19. Juli 2018 at 19:01
wow, du hast echte gedanken und gefühle, ich bin bei keinem forum und keiner blablarunde, viele deiner wörter sind gut für mich…ptbs, svv, sucht, depression, disso
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19. Juli 2018 at 23:17
Danke Samuel.
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31. Juli 2019 at 14:23
Posttraumatische Belastungsstörung: Vom Überleben zu neuem Leben. Pete Walker. Unimedica. ISBN: 978-3-962570-75-0. 1. deutsche Auflage 2019!
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31. Juli 2019 at 19:08
Danke für den Tip…ich Habs mir gleich mal bestellt.
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17. Oktober 2019 at 14:36
Hallo liebe Rapunzel, auf der Suche nach Erfahrungen mit OEG, GdB…landete ich auf deinem Blog. Wahnsinnig toll, wie du die Kraft finden konntest, dies umfangreiche Kompendium auf die Beine zu stellen. Ich habe mich in deine wunderbaren Beschreibungen der Situationen verliebt. Ein bischen satirisch und immer authentisch. Du schreibst wunderbar!
Ich las die ganze Nacht durch mit dem Effekt irgendwie garnicht mehr geschlafen zu haben. Vieles triggert, doch es hilft am Ende dem eigenen Verständnis. Ich konnte auch echt viel lachen. Deine Art zu schreiben mag ich absolut.
Ich habe nur eine Freundin, die mir sehr nahe ist. 2009 in der Klinik auf der Traumastation kennen gelernt. Die alten Freundinnen habe ich auch noch, sie verstehen nicht viel von der Krankheit. “ Reiss dich zusammen“, sagten sie zum Glück nie aber: “ Was ist mit dir los, du hast doch immer alles geschafft, du bist doch ne Powerfrau!“, “ oder „Was sollen denn Panikattacken, die brauchst du doch garnicht“, „Mach dir nicht über alles so nen Kopf“, „Du bist aber hypersensibel“…ich könnte es fortführen…
Du bemerkst richtig, dass der Vor-Trauma-Mensch ein anderer ist als der Nach-Trauma-Mensch. Alte Freunde kennen den Ersten.Das Trauma erlebten sie nicht, bzw. teilweise nur bedingt mit. (ich habe zum Glück Zeugen) Ich selbst kenne in mir zwei Menschen, also zwei Ich`s: Die Powerfrau und die Hilflose. Das geht sooft im Wechsel, dass es mir schwer fällt meine Identität zu finden. Manchmal kommt sie mir völlig abhanden. Dann kann ich nicht mit anderen Menschen interagieren.
Ich habe auch zwei Namen für mich: Mein Rufnahme, total belastet und der Name, den meine Mutter mir eigentlich geben wollte, jedoch beim Vater wegen Exotik scheiterte. Den zweiten Namen verwende ich immer um mich abzugrenzen, weil meine Mutter eine wunderbare Frau ist, die zuhört und immer Halt gab.
Ich bin durch die Trennung meiner Eltern, als ich 11 Jahre alt war reingerutscht in viele Fragwürdigkeiten. Mit 18 zog ich dann aus, zu einem Mann, der, wie ich erhoffte, meine zerstörte Familie ersetzten könnte. Mir Halt geben.
Es war nicht vom Regen in die Traufe…es war schlimmer als Krieg. Es war die komplett falsche Wahl. Mit 18 Jahren kann man das kaum einschätzen.
Es folgte die erste Stufe: Isolierung von anderen Menschen. Ausgangsverbot. Freundinnen durften gern kommen. Ich durfte zur Arbeit gehen und musste dann schnell nach Hause. Ich sollte niemanden treffen. Freundinnen waren gut. Die durften da sein. Auch meine Schwester.
Sie alle wurden wie ich sexuell missbraucht. Meine Freundinnen, meine Schwester und ich, Ich wollte helfen und wurde festgeschnallt, weil Widerstand, Angenagelt brüllte ich weiter..meine Schwester wurde vergewaltigt, ohne dass ich helfen konnte. Ich wurde genötigt, all das auch über mich ergehen zu lassen…
…wenn Du was sagst bring ich dich um.
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